CD-Kritik: Bela B. - Bingo

cd-kritik: bela b bingo

"Ja, wie ist's denn nun?" dürfte vielen Fans auf der Zunge liegen nachdem "Tag mit Schutzumschlag" jetzt schon gut einen Monat zu haben und zu hören ist. Gemeint ist natürlich "Bingo", Bela Bs erstes Soloalbum. Und kurz gesagt: Gut ist's geworden.

Stilistisch vielfältig, vom eingängigen und in bester Ärzte-Manier albern humorvollen "Gitarre runter" über ironisch kritische Statements zum aktuellen Tagegeschehen ("Zappingsong") bis hin zu ernsteren und melancholischen Balladen ("Hab keine Angst", "Irgendetwas bleibt"). Bela B. gibt sich die Ehre und zeigt, dass auch Schlagzeuger Musik machen können.

Neben einer ordentlichen Portion Rock'n'Roll, eingespielt von Belas neuer Hausband "Y Los Helmstedt", bestimmen dann vor allem bei den Balladen der Einsatz von schwülen Streicherarrangements sowie Western- und Slide-Gitarre das Bild.

bela b portrait Songs wie "Letzter Tag" und "Der Vampir mir dem Colt" bezaubern mit leicht schrägen Country-Sounds, "Lee Hazlewood & Das Erste Lied Des Tages" überrascht als astreine Surf-Produktion mit Legende Lee Hazlewood. Mit "1.2.3..." ist dann auch noch eine fröhlich stimmungsvolle Kollaboration mit Charlotte Roche im Gepäck, die von den Leiden des fangeplagten Rockstar-Lebens erzählt.

Die Gesamtheit dieser Zutaten macht "Bingo" zu einem unterhaltsamen und spannenden Soloalbum, das auch songtechnisch durchaus gehaltvolles zu bieten hat. Wer ein offenes Ohr für gut gemachte, humorvolle und ironische Texte hat und sich an gelegentlichen Albernheiten nicht stört wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Bingo. Nicht nur für Ärzte Fans. (PE, Photo-Credits: Jackie Hardt)

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